Antje Reich
Die erstaunlichen Auswirkungen der Autophagie
Aktualisiert: 21. Jan.
Wie Heilfasten und Intervallfasten die Autophagie aktivieren.
Inhaltsverzeichnis:
Wie Autophagie aktiv angekurbelt werden kann.
Intervallfasten und Autophagie
Welche positiven Effekte bringt das Fasten/ die Autophagie?
Auf der japanischen Inselgruppe Okinawa leben die meisten Menschen mit einem Alter von über 100 Jahren.
Warum ist das?
Sie leben seit Jahrhunderten nach einem einfachen und natürlichen Prinzip.
Sie schaffen Platz zwischen ihren Mahlzeiten.
Es ist ein nachhaltiges Recycling-Prinzip, es ist die Autophagie.
Was ist Autophagie?
Der Begriff setzt sich aus zwei griechischen Wörtern zusammen:
Auto – selbst
Phagein kommt aus dem altgriechischen und heißt „essen, fressen“.
Autophagie heißt also frei übersetzt – Sich-selbst-essen
Nun, das klingt möglicherweise nach Kannibalismus. Keine Sorge, die Autophagie setzt genau dort ein, wo körpereigene Abfallprodukte entstehen.
Die Autophagie wurde erstmals 1962 beschrieben, der Japaner Yoshinori Ohsumi erhielt für die Entdeckung des durch Fasten aktivierten Mechanismus 2016 einen Nobelpreis.
Beim körpereigenen Prozess Autophagie reinigen und regenerieren sich unsere Zellen von selbst. Nicht benötigte oder krankhafte Zellbestandteile werden abgebaut und anderweitig verwendet.
Ein natürlicher, nachhaltiger Recycling-Prozess findet statt.
Was nicht mehr funktioniert, wird entsorgt und gesunde Zellbestandteile werden wiederverwertet.
Alte und defekte Zellbestandteile sind wesentlich für ein schnelleres Altern sowie altersbedingte Krankheiten verantwortlich.
Das können sein:
Alzheimer
Atherosklerose (Herzinfarkt und Schlaganfall)
Fettleber
Fettleibigkeit
Krebs
Parkinson
Typ-2-Diabetes
Autophagie ist also das Geheimnis der Menschen auf der japanischen Inselgruppe Okinawa.
Indem sie:
ihren Magen nur zu 80 % füllen (feste Nahrung und Flüssigkeit)
auf jegliche Zwischenmahlzeit verzichten
nur 2 x am Tag Nahrung zu sich nehmen und somit Platz zwischen den Mahlzeiten schaffen.

Dieser Prozess findet automatisch statt.
In der Nacht, wenn wir schlafen, setzt der Reinigungsprozess ein.
Experten gehen davon aus, dass die Autophagie nach 12–16 Stunden in Gang gesetzt wird.
Nach 72 Stunden ist sie vollständig abgeschlossen.
Was macht Autophagie?
Krankheitserreger werden vernichtet – Viren und Bakterien werden zerstört und abgebaut
Defekte Proteine werden beseitigt – werden diese in den Zellen eingelagert, kann es zu toxischen Ablagerungen kommen.
Zellstrukturen, die in ihrer Funktion beeinträchtigt oder unfähig sind, werden aufgelöst.
Autophagie schafft die Balance zwischen dem Abbau alter und dem Aufbau neuer Zellbestandteile.
Wie Autophagie aktiv angekurbelt werden kann.
Die Autophagie, also die aktive Zellreinigung und -Erneuerung, setzt ca. 12 - 14 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme ein.
Wenn beispielsweise um 17:00 Uhr die letzte Mahlzeit (keine Snacks) gegessen wurde, setzt die Autophagie in etwas ab 05:00 Uhr am Morgen ein.
Um 08:00 Uhr ist Deine Frühstückszeit?
Dann hast Du 15 Stunden gefastet, 3 Stunden davon haben die Zellen aktiv genutzt um zu regenerieren.
Das ist gut.
Geht es noch besser?
Auf jeden Fall.
Denn je länger die Pause zwischen den Mahlzeiten ist, desto besser ist der Effekt der Autophagie.
Nahrungsaufnahme – in jeder Form – unterbricht den Prozess.
3 Möglichkeiten, die Autophagie aktiv anzukurbeln
1. Fasten als wahrer Autophagie-Booster
Das ist naheliegend, denn Fasten verlängert die Pause oder den Platz zwischen den Mahlzeiten.
Die beiden häufigsten Formen des Fastens sind das Intervallfasten und das Heilfasten nach Buchinger.
Intervallfasten und Autophagie
Das Intervallfasten ist populär und weitverbreitet. Die 16 zu 8-Methode ist hierbei am beliebtesten.
Laut einer eigenen Umfrage gaben 42 % der Befragten mit Fastenerfahrung an, dass sie Intervallfasten durchgeführt haben oder noch immer praktizieren.
Intervallfasten bedeutet, dass es eine achtstündige Phase der Nahrungsaufnahme gibt und 16 Stunden fasten.
Diese Phasen können individuell festgelegt werden.
Durch Intervallfasten lassen sich viele positive Effekte erreichen.
Das Körpergewicht zu halten oder langfristig zu reduzieren, steht bei vielen an erster Stelle.
Besonders wertvoll für die Gesundheit und Lebensqualität ist, dass regelmäßig der Prozess der Autophagie in Gang gesetzt wird.
Der Nachteil ist, dass Intervallfasten wird langfristig häufig als anstrengend empfunden.
Es erfordert einen hohen Grad an Disziplin und Durchhaltevermögen.
Daran scheitern leider sehr viele.
Heilfasten und Autophagie
Das Heilfasten ist der absolute Autophagie-Booster. Mit keiner anderen Methode kannst Du diesen Prozess so intensiv fördern.
Deshalb wird Heilfasten auch als wirksames AntiAging-Programm beschrieben.
Gegen die unliebsamen Begleiterscheinungen des Älterwerdens – für ein gesünderes und vitales Leben in der zweiten Hälfte.
Anders als beim Intervallfasten, beträgt die Fastenzeit nicht nur einige Stunden, sondern 5, 7 oder mehr Tage.
In der oberen Hälfte des Artikels wurde über die vollständige Abschlusszeit von Autophagie berichtet.
Sie beträgt 72 Stunden oder 3 Tage.
Der große „Hausputz“ ist erledigt – an den Folgetagen geht es in die Tiefen-Reinigung. Beispielsweise werden hartnäckige Ablagerungen in den Gelenken aufgelöst.
Das führt dazu, dass die meisten Fastenden eine neue Leichtigkeit und Beweglichkeit in den Gelenken spüren.
Zusätzlich werden ab ca. dem dritten Fastentag die Fettreserven angegriffen und reduziert.
Intervallfasten und Heilfasten in Kombination sind die perfekten Autophagie-Beschleuniger.
Fasten-Kursteilnehmerinnen „verlängern“ ihre Heilfastenzeit oftmals durch eine Phase Intervallfasten.
Die Umstellung fällt viel leichter, denn nach 7 Tagen fasten zu 100 % erscheinen 16 Stunden geradezu als kurze Dauer.
2. Sport aktiviert Autophagie
Sowohl regelmäßiger als auch intensiver Sport führen dazu, schnell in die Autophagie zu kommen.
3. Diese Lebensmittel haben es in sich
Kaffee mit und ohne Koffein
Wunderbar – dass unserem Lieblingsgetränk immer mehr positive Effekte zugeschrieben werden.
Bei maßvollem Konsum – versteht sich.
Kaffee aktiviert Autophagie in Muskelgewebe, Leber, Herz und anderen wichtigen Organen. Man geht davon aus, dass die Antioxidantien im Kaffee wirken.
Grüner Tee
In grünem Tee stecken jede Menge bioaktiver Polyphenole. Sie sind es, die Autophagie bedingen.
Olivenöl
Es die Basis der mediterranen Ernährung, die bekannt ist für ihre positiven Auswirkungen auf die Lebenserwartung.
Man geht davon aus, dass das Antikrebs-Potenzial des wichtigsten Antioxidans Oleuropein durch das Aktivieren der Autophagie auftritt.
Welche positiven Effekte bringt das Fasten/ die Autophagie?
Der regelmäßige Prozess der Zellreinigung und Erneuerung – Autophagie – wirkt positiv bei
Allergenen Belastungen und Unverträglichkeiten
Chronischen Erkrankungen
Beschwerden in den Gelenken
Hautunreinheiten und Cellulite
Bluthochdruck und ungünstigen Blutwerten
und mehr.
Fazit:
Autophagie ist einer natürlicher Prozess, den der Körper von selbst auslöst.
Hierfür werden Pausen in der Nahrungsmittelaufnahme von mindesten 12 bis 72 Stunden benötigt.
Das fällt vielen Menschen heute schwer. Nahrung steht permanent im Überfluss zur Verfügung und wird konsumiert, ohne dem selbstregulierenden System in unserem Körper die Chance zu geben, aktiv zu werden.
Die Folgen sind deutliche Überlastungen, die sich unter anderem in Unverträglichkeiten und chronischen Erkrankungen auswirken.
Demzufolge ist die bewusste Aktivierung der Autophagie durch Fastenzeiten nachhaltig und extrem förderlich für die Gesundheit.
Heilfasten und Intervallfasten sind die perfekte Kombination.
Die Empfehlung ist:
1 bis 2 Fastenzeiten nach Buchinger von 5 bis 7 Tagen im Jahre
Regelmäßige Phasen des Intervallfastens im Anschluss an die Fastenzeit oder davon unabhängig.
Auf der japanischen Inselgruppe Okinawa lernen bereits Kinder auf ihr natürliches Bedürfnis der Nahrungsaufnahme zu hören.
Für ein gesünderes und vitales Leben im Alter kannst Du jederzeit den Grundstein legen.
Fange am besten heute damit an.
Fragen und Antworten (FAQ)
Wie lange kann man Heilfasten nach Buchinger?
Wir können bis zu 40 Tage ohne feste Nahrung überleben. Wenn Du einen solchen Fastenmarathon planst, solltest Du dies unbedingt mit einem fastenerfahrenen Arzt besprechen. Empfehlenswert sind 1 bis 2 Fastenzeiten von jeweils 5 bis 7 Tagen im Jahr. Hinzu kommen die Vorbereitungs- und Aufbautage. Mit dem Leichter-Fasten „5 - 7 - 5-Online-Prinzip“ werden alle drei Phasen durchlaufen.
Woran erkenne ich nach einer Fastenzeit, dass die Autophagie gewirkt hat?
Sichtbare Erfolge der Fastenzeit – neben der Gewichtsreduzierung – sind ein verfeinertes, strahlendes Hautbild, eine deutliche Reduzierung von Cellulite, sowie Dein zufriedenes Lächeln.
Spürbare Erfolge sind eine verbesserte Beweglichkeit der Gelenke. Spürbar ist auch eine neue, frische Energie, Klarheit und ein stärkeres Selbstvertrauen.
Kann ich zu Hause allein fasten?
Wenn Du Dich fit fühlst und Dich mit dem Fasten vertraut gemacht hast, kannst Du eine Fastenzeit von 5 bis 7 Tagen zu Hause allein durchführen.
Fasteneinsteiger und Fortgeschrittene wissen das Fasten in einer Gruppe Gleichgesinnter und einer fachlichen Begleitung zu schätzen.
Erfahrungsaustausch, Motivation & Spaß helfen über kleine Fastentiefpunkte schnell hinweg.
Heilfasten zu Hause – mit dem 5 - 7 - 5-Online-Prinzip – in einer Gruppe – so geht Fasten heute.
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Welche Erfahrung hast Du mit Intervallfasten oder Heilfasten? Wie hat sich bei Dir die Autopahie positiv ausgewirkt?
Quellen:
mentalfoodchain.com/autophagie-aktivieren
Dr. med. Ulrich Bauhofer | ganzheitlich gesund (YouTube)
Wikipedia
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